1990
Schriftführer Egon Kuhn berichtete in der Generalversammlung chronologisch von 72 Auftritten und 48 Proben. Klaus Vaas übernahm von Helmut Schweitzer den Posten des zweiten Vorsitzenden. Im Jubiläumsjahr kleidete man sich mit Kniebundhosen und Trachtenkitteln nach 20 Jahren wieder neu ein. Mit Trauermärschen gaben die Musiker den hiesigen Giftmülldemonstranten in Stuttgart musikalisches Geleit. Beim Scheunenfest kam erstmals das neue Geschirr-Mobil der Gemeinde zum Einsatz. Das Plastikgeschirr hatte somit ausgedient.
Bei idealem Festwetter feierte der Verein vom 14. bis 17. September mit 57 aktiven Musikern sein 70jähriges Jubiläum mit Fahnenweihe. Anläßlich des Festgottesdienstes gab Dekan Patriz Hauser der ersten Vereinsfahne des Musikvereins den kirchlichen Segen. Auf der Rückseite der Fahne sind die Schwingungen bei der Entstehung eines Tones dargestellt.
Der Samstagabend wurde mit einem Sternmarsch eingeläutet, welchem eine gelungene Blasmusikparade der Musikvereine Dalkingen, Ebnat, Unterkochen und Schrezheim mit zünftigen Show-Einlagen folgte.
Über 20 Musikkapellen, angeführt vom Patenverein Unterkochen, zogen am Sonntagnachmittag in einem bunten Umzug durch das fahnengeschmückte Dorf zum Festplatz bei der Brühl-schule. Die gelungene Geburtstagsfeier klang am Montag mit dem Kinderfest aus.
1991
Die Jahreshauptversammlung konnte nebst zahlreichen Auftritten von vier Musikerhochzeiten und dem Jugendfreizeitlager in Menzenschwand bei St.-Blasien berichten. Am 21. Februar geleiteten die Musiker ihr Ehrenmitglied Anton Schreckenhöfer mit Trauermusik zu seiner letzten Ruhestätte. Die Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes Ostalb wählte Bernhard Winter zum ersten Vorsitzenden der 81 Musikvereine im Kreisverband. Ein großes Echo hinterließ die erste Vereins-Disco in der Reithalle von Bernhard Schreckenhöfer.Des weiteren traten die »Neulermer« beim 150jährigen Jubiläum des Musikvereins Rohlingen als Patenkapelle in Aktion. 50 Musiker, darunter 26 gut ausgebildete Jugendliche, stellten sich mit ihrem Dirigenten Jürgen Stein beim Musikfest in Fichtenberg der Jury in der Oberstufe. Den Stundenchor, für Dirigenten und Kapelle gleichermaßen eine musikalische Hürde, als auch das Selbstwahlstück belohnten die Juroren insgesamt mit einem ersten Rang mit Belobigung.Am 23- Juni geleiteten die Musiker Pfarrer Eugen Schneider anläßlich seiner Investitur zur Pfarrkirche St. Benedikt. Die Vereinsfamilie unternahm unter der Regie von Vorstand Bernhard Winter im Oktober eine erlebnisreiche Berlinfahrt. Im Herbst führte der Musikkreisverband Ostalb in Neuler seinen D l -Lehrgang durch.
1992
Rund 20.000 Besucher bewunderten am Faschingssonntag den traditionellen Neulermer Faschingsumzug mit nahezu 1000 Mitwirkenden, welcher wie alljährlich vom Musikverein angeführt wurde. Bei den Aalener Reichsstädter-Tagen zogen die Neulermer am Gmünder-Torplatz wiederum alle Register ihrer musikalischen Wandlungsfähigkeit.Der zweitägige Musikerausflug führte nach Drebach ins Erzgebirge, wo Bürgermeister Fischer beim Aufbau der kommunalen Selbstverwaltung praktische Amtshilfe leistete.
1993
Helmut Dobstetter stellte sich nach sechsjähriger Kassierertätigkeit nicht mehr zur Wahl.Nahezu 15 Jungmusiker des Musikvereins kamen im Juni 1983 in ihren Sturmund Drangjahren auf die glorreiche Idee, nebst dem abwechlungsreichen Jahresprogramm der aktiven Kapelle die Stilrichtung der Beatles zu pflegen. Sie nannten sich »Semsagräbsler« und mit diesem Markenzeichen traten sie unter der Leitung ihres Bandleaders Waldemar Ernst jun. bei den verschiedensten Anlässen mit Erfolg an die Öffentlichkeit. Die älteren Mitglieder betrachteten dieses Treiben zunächst mit gemischten Gefühlen, da sie um die Gefahr eines Vereins im Verein wußten. Am 5. Juni feierten die »Semsagräbsler« als »gestandene Mannsbilder« ihr zehnjähriges Jubiläum mit einem zünftigen Fest. Sie bilden heute das Rückgrat des Vereins. Mit festlicher Musik feierten die Musiker zusammen mit dem Neresheimer Stadtpfarrer Josef Manz in seiner Neulermer Heimatkirche dessen 40jähriges Priesterjubiläum. In seiner Festpredigt erwähnte der Geistliche 13 Priester, welche in den letzten hundert Jahren aus der Gemeinde Neuler hervorgingen. Zusammen mit den Musikkapellen ausUnterkochen, Ebnat und Dalkingen präsentierten sich die Neulermer Musiker bei der Blasmusikparade in Unterkochen von ihrer besten Seite. Der 84jährige Anton Schips durfte beim Jahresschlußkonzert mit seinem Posaunen-Solo »Im tiefen Keller« großen Applaus entgegennehmen. Des weiteren wurde er als ältestes aktives Mitglied im Kreisverband Ostalb für 7Ojähriges Musizieren mit einer eigens angefertigten Ehrennadel in Gold und dem Ehrenbrief des deutschen Musikerbundes ausgezeichnet.
1994
Die Generalversammlung konnte von 26 Nachwuchsmusikern berichten, welche von Johann Traxler,Nachdem Franz Stocker in den zurückliegenden Jahren mit den Tenorhorn-und Bariton-Solis »Romantische Variationen«, »Gottfried auf Reisen« und »Großvaters Uhr« von George Dougthy, riesigen Beifall bekam, faszinierte er 1994 die Konzertbesucher mit dem Bravourstück »Der Karneval von Venedig« von Jean-Babtiste Arban, welches an technischen Raffinessen nichts zu wünschen übrig ließ.